Himmel der Sehnsucht by Briffa Merice

Himmel der Sehnsucht by Briffa Merice

Autor:Briffa, Merice [Briffa, Merice]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-05-30T04:00:00+00:00


Will, Hal und Tommy trafen am Weihnachtsabend auf Langsdale ein. Jennys Baum hatte einen Ehrenplatz in einer Ecke des Salons erhalten. Am Morgen hatte Con einen kleinen, frisch gefällten Baum mitgebracht, der eine ähnliche Form wie ein richtiger Weihnachtsbaum hatte. Jenny, Meggan und Selena hatten mit der etwas fragwürdigen Hilfe von Etty einen vergnügten Vormittag damit verbracht, den Baum mit dem bei Mr Henry gekauften Lametta zu behängen und als weiteren Schmuck Ketten und bunte Kugeln aus Papier zu basteln.

Da alle Schlafzimmer im Haus belegt waren, wurden die drei Brüder in der leer stehenden Unterkunft der Schafscherer untergebracht. Dabei handelte es sich um eine lang gestreckte, einfache Rindenhütte mit einem Boden aus gestampfter Erde, in der auf beiden Seiten Betten standen. Dazwischen war nur ein schmaler Gang von der Tür bis zum anderen Ende des Raumes. Die drei jungen Männer erklärten, dass sie damit völlig zufrieden wären. Sie waren immer noch etwas befangen bei der Vorstellung, auf einmal mit jemandem aus der Familie von Squire Tremayne verschwägert zu sein.

Sie wuschen sich, und da keiner von ihnen festliche Kleidung besaß, zogen sie gelbbraune Moleskinhosen und blaue Raglan-Hemden an und banden sich rote Tücher um den Hals. Die Sachen hatten sie gekauft, nachdem Meggan ihre Einladung geschickt hatte. So präsentierten sie sich schüchtern zum Abendessen.

Will stellte fest, dass man ihn neben Jenny gesetzt hatte. Selena saß ihm gegenüber. Sie hatte ihn am Nachmittag nicht so überschwänglich begrüßt wie sonst, was ihm ein wenig zu schaffen gemacht hatte. Er war jedoch erleichtert, dass sie ihn nun freudig anlächelte, als er sie im Esszimmer ansprach. Wenn er sich über den Tisch mit Selena und dem Captain unterhielt, der links von ihr saß, könnte er es vermeiden, viel mit Jenny reden zu müssen.

Während des ersten Gangs war die Unterhaltung ziemlich steif, da sich Meggans Brüder ganz auf das Auslöffeln der köstlichen Lammfleischbrühe konzentrierten. Während man auf den Hauptgang wartete, unterhielt Meggan die Runde mit Anekdoten über die exzentrische Madame Marietta, bei der sie in Adelaide Gesangsunterricht genommen hatte.

Selena klatschte verzückt in die Hände und lachte, als Meggan wort- und gestenreich einen Streit zwischen Madame und dem Pianisten schilderte.

»Oh, Meggan, du hättest Schauspielerin werden sollen und nicht Sängerin. Du kannst einfach jeden zum Lachen bringen.«

»Das war auch meine Absicht.« Sie lächelte ihre Brüder nacheinander an. »Wenigstens einer von euch muss doch eine lustige Geschichte zu erzählen haben.«

»Ich hab eine Idee«, rief Selena. »Wir machen einen Wettstreit, wer die lustigste Geschichte erzählen kann. Du bist der Schiedsrichter, Con.«

»Nachdem wir den ausgezeichneten Braten gegessen haben, den Mrs Clancy uns gleich servieren wird, Selena.« Er lachte, als sie einen Schmollmund zog. »Beim Essen können wir über andere Dinge reden. Wie läuft es denn so in Ballarat, Will?«

»Ihr wisst doch sicher, dass La Trobe die Lizenzgebühren neu festgelegt hat?«

»Nein, das hab ich nicht gewusst.« Con sah seinen Vater fragend an. »Das hast du ja gar nicht erwähnt.«

Der Captain zuckte mit den Schultern. »Ich hab seit Monaten keine Lizenzgebühren bezahlt. In Creswick kümmert sich so gut wie niemand darum.«

»Werden in Creswick keine Razzien auf Goldgräber gemacht?«, fragte Tommy.



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